Urban Care

Ein Projekt aus dem Co-Working des CityLAB

Worum geht es?

Wovon sind Sie am meisten betroffen, wenn Sie im Freien unterwegs sind? 

Einige Gefahren sind offensichtlich, wie Autos, schnelle Fahrräder und Hindernisse auf der Straße einschließlich falsch abgestellter Motorroller. Aber wussten Sie auch, dass Ihre Gesundheit am meisten durch schlechte Straßengestaltung, extreme Hitze und Regenwasser gefährdet ist?

Stadtforscher:innen weisen immer wieder nach, dass dichte städtische Umgebungen das Risiko körperlicher Traumata und vieler Krankheiten wie Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, psychischer Erkrankungen und sogar einiger Krebsarten erhöhen. Die meisten Menschen, die sich im Freien aufhalten, und insbesondere vulnerable Fußgänger:innen sind von dieser Situation betroffen. 

Bei Building Health Lab untersuchen wir, wie sich städtische Umweltprobleme auf die Gesundheit und die Lebensqualität der Stadtbewohnenden auswirken, verwalten die Daten und bieten evidenzbasierte Lösungen an. Mit UrbanCare versetzen wir uns in die Lage verschiedener Stadtnutzer:innen, um die mit der Stadt verbundenen Gesundheitsprobleme und deren Ursachen genau zu verstehen. Stadt für Stadt und Fall für Fall helfen wir den lokalen Akteur:innen, ganzheitliche Verbesserungen in den Stadtvierteln vorzunehmen, die die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung unterstützen und die Gesundheit von Kindern, älteren Menschen und anderen benachteiligten Bevölkerungsgruppen verbessern. Wir folgen dem Motto: Design für die Schwachen kommt der Umwelt und allen Bürger:innen zugute.

Was ist das Ziel?

Die Open-Government-Plattform UrbanCare ermöglicht 1) den Bürger:innen, Hindernisse für Fußgänger:innen zu identifizieren und aufzuzeigen, 2) der Industrie, klimafreundliche und sozial integrative Lösungen anzubieten, und 3) der Verwaltung eine effiziente Planung und Verwaltung der Bauprojekte.

Wie läuft das Ganze ab?

UrbanCare ist eine dreistufige Methode für Stadtentwickler:innen, um innerhalb der Stadt Räume für die Gesundheit zu schaffen. 

Wir beginnen mit der städtischen Gesundheitsforschung, um mehr über die Umweltbedingungen eines bestimmten Viertels und die mit der Stadt verbundenen Krankheiten zu erfahren. Die ersten Fragen helfen bei der Beschreibung (i) von Gesundheitsproblemen und Risikopersonen, (ii) der Eignung von Gehwegen (Bürgersteige, Pfade und andere) für die Bedürfnisse gefährdeter Gruppen (einschließlich im Freien arbeitender Menschen) und (iii) von Umweltgefahren wie städtischer Hitze, Abfluss von Oberflächenregenwasser und Biotopverlust (schlecht gestaltetes Grün).

Im zweiten Schritt bauen wir ein visuell reichhaltiges Datenmodell mit Forschungsergebnissen und Online-Ressourcen auf, um Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten dabei zu unterstützen, etwas über die Strukturen und die Dynamik (Funktionen und Dienstleistungen) ihrer Nachbarschaft zu lernen. Durch Anklicken zeigt der UrbanCare Data Viewer, wie sich Umweltgefahren auf die Gesundheit der Bevölkerung auswirken, z. B. das Risiko von Hitzestress. 

In der dritten und letzten Phase bieten wir Workshops zur Entscheidungsfindung an, um Strategien und Aktionspläne für nachhaltige und gesunde Nachbarschaften zu entwickeln. Unter Einbeziehung von Bewohner:innen, Wissenschaftler:innen und anderen Interessenvertreter:innen laden wir die Entscheidungstragenden der Städte ein, an Dialogen teilzunehmen, die mit Berichten zur städtischen Gesundheit für Politik, Verwaltung, Stadtmanagement und gesundheitsorientierte Stadtplanung sowie -gestaltung abschließen.

Nächste Schritte?

Derzeit arbeiten wir an Fallstudien in Stadtvierteln von vier verschiedenen europäischen Klimazonen, die es uns ermöglichen werden, eine umfassende Datensammlung für verschiedene Planungs- und Gestaltungsansätze zu erstellen. Auch das Workshop-Format wird derzeit evaluiert. Hier finden Sie einen Link zu dem im City LAB durchgeführten Berliner Workshop. Der nächste Test wird im April 2022 in Göteborg stattfinden. 

Sobald der Workshop validiert ist, besteht unser nächster Schritt darin, den UrbanCare Data Viewer als Webanwendung an diesen Standorten einzusetzen, um die Workshops mit den lokalen Gemeinschaften und ihren Stadtverwaltungen sowie Regierungsvertreter:innen zu unterstützen.

Wer ist beteiligt?

Die urbane Gesundheitsforschung für jede Fallstudie erfolgt in Zusammenarbeit mit verschiedenen Forschungspartner:innen:

  1. Chalmers University of Technology in Göteborg kollaboriert mit einer Fallstudie für das ozeanische Klima und führt Analysen unter Verwendung der digitalen Zwillingstechnologien des DTTC durch
  2. die TU Berlin kollaboriert mit einer Fallstudie für das kontinentale Klima
  3. die Universität Florenz mit einer Fallstudie für das kontinental-mediterrane Klima;
  4. die Universität von Zypern in Nikosia mit einer Fallstudie für das mediterrane Klima.

Kontakt

, Building Health Website