Die Umsetzungsphase des Modellprojekts Smart City Berlin hat begonnen: Anfang dieses Jahres fanden Workshops zu drei von insgesamt fünf Pilotprojekten statt. Ebenso, wie in der aktuell durchgeführten Phase der Strategieentwicklung, ist die Öffentlichkeit auch in die Ausarbeitungs- und Umsetzungsphase der Pilotprojekte eingebunden. Die Ergebnisse aus den verschiedenen Beteiligungsformaten sollen in die jeweiligen Projektbeschreibungen aufgenommen werden. Weitere öffentliche Beteiligungsformate sind geplant.
Ideen sammeln, auswerten, strukturieren, diskutieren und finalisieren – das waren bereits 2021 die Bausteine des partizipativen Prozesses zur Entwicklung der neuen Berliner Smart City-Strategie im Rahmen des durch das BMWSB und die KfW geförderten Programms „Modellprojekte Smart Cities“. Anfang 2022 ging nun parallel die Umsetzungsphase an den Start. Den Auftakt machten im Januar und Februar erste Workshops zu drei von fünf Berliner Pilotprojekten des Berliner Modellprojekts mit dem Titel „Berlin lebenswert smart“. Bei den durch das CityLAB Berlin moderierten Veranstaltungen trafen sich Akteur:innen aus Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft an einem virtuellen, runden Tisch. Noch vor Beginn der einzelnen Projekte diskutierten sie die Anforderungen aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Ergebnisse werden in die finalen Projektbeschreibungen und in die Projektarbeit einfließen.
Start mit „Smart Water”
Die öffentliche Beteiligung im Projekt „Smart Water – Modellierung und Governance“ machte am 13. Januar den Anfang: Zentrales Diskussionsthema des Workshops war mögliche „blinde Flecken“ des Projektvorhabens zu identifizieren. Im ersten Teil des zweistündigen Workshops erläuterte Dr. Angela Jain von der Senatskanzlei und verantwortlich für die Steuerung der Pilotprojekte, die Rahmenbedingungen und die Anforderungen des Förderantrags. Außerdem stellten die Projektpartner:innen die vorläufige Projektskizze vor, um eine gemeinsame Wissensbasis für alle Teilnehmer:innen zu schaffen. Im anschließenden, interaktiven Teil diskutierten Kleingruppen über einzelne Projektbausteine. Die Ergebnisse wurden von den Projektpartner:innen ausgewertet und in die Projektbeschreibungen eingearbeitet. Zwei weitere Workshops zu den Pilotprojekten „Smarte Stadtplätze gestalten und betreiben – Hardenbergplatz” und „Data Governance & Datengetriebene Verwaltung” fanden ebenfalls als öffentliche Beteiligungsformate im Januar und Februar statt.
Offenheit erzeugt Vertrauen
Als besonders hilfreich bewerteten die Teilnehmer:innen das Zusammenbringen unterschiedlicher Perspektiven an einem zentralen virtuellen Tisch. Denn die Vernetzung der betroffenen Akteur:innen ist eine gute Basis für den weiteren Projektverlauf. Weitere Beteiligungsformate sind daher fester Bestandteil bei der Umsetzung der Pilotprojekte. Diskutiert wurde auch, wer sich im weiteren Verlauf in welcher Form einbringen möchte. „Die Projekte sollen vorhandene Bedarfe adressieren. Um dies tun zu können, schaffen wir mit den Beteiligungsformaten Transparenz und Offenheit, dies wird sehr positiv aufgenommen“, resümierte Dr. Angela Jain. „Das kritische Hinterfragen der Projektansätze aus verschiedenen Perspektiven stärkt die Bedarfsorientierung und trägt zur Legitimation der Vorhaben bei.”
Smart City-Pilotprojekte: Lernen aus der Praxis
Bei den fünf Berliner Pilotprojekten geht es allerdings nicht nur darum, eine konkrete Fragestellung zu bearbeiten und dafür eine innovative Lösung zu finden. Ihr Auftrag ist es auch, neue Methoden auszuprobieren und Gelerntes weiterzugeben. Partizipation zu ermöglichen und diese kontinuierlich zu verbessern, gehört ebenfalls dazu. Die Smart City-Pilotprojekte können als Vorbild für künftige Smart City-Projekte dienen, wie es im Strategischen Rahmen der Berliner Smart City Strategie bereits – ebenfalls unter enger Einbindung der Öffentlichkeit – erarbeitet und festgehalten wurde.
Die bei der Umsetzung der Pilotprojekte gewonnenen Erkenntnisse sollen in die Berliner Smart City-Strategie zurückfließen und diese so zu einem „lernenden“ Prozess machen. Problemlösungen werden im Rahmen der Pilotprojekte autonom erarbeitet. Darüber hinaus sollen Ansätze aus dem im August 2021 verabschiedeten, und in der ersten Phase des Prozesses erarbeiteten, Strategischen Rahmen der Berliner Smart City Strategie erprobt werden.
Weitere Beteiligungs-Workshops
Zwei weitere Beteiligungs-Workshops im Vorfeld der Pilotprojekte „Bürgerhaushalt und Smarte Partizipation” und „Daten in Alltag und Krise – Kiezbox 2.0” sind zeitnah geplant. Die genauen Termine stehen allerdings noch nicht fest.
Akteur:innen, die ihre Expertise und Nutzersicht in die Diskussion einbringen möchten, können per Mail, unter Angabe des Projekts, ihr Interesse für die Teilnahme an einem Workshop bekunden: partizipation@citylab-berlin.org.
Zum öffentlichen Wissensspeicher der Smart City Berlin geht es hier.
Dieser Beitrag wurde parallel veröffentlicht auf smart-city-berlin.de.
Der Berliner Smart City-Strategieprozess wird durchgeführt vom CityLAB Berlin, einem Projekt der Technologiestiftung Berlin, im Auftrag der Berliner Senatskanzlei. Der Prozess ist Teil des Modellprojekts „Berlin lebenswert smart“, gefördert vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, und der KfW.