Rund 900 Gäste, 95 Speaker:innen, 68 Sessions und 13 Workshops – das war unsere CityLAB Sommerkonferenz 2025! Was den 18. Juni 2025 im Umweltforum zu so einem besonderen Tag rund um Berlins Digitalisierung gemacht hat, darauf blicken wir hier in einem Schnelldurchritt in Bildern und Worten, die uns noch lange in Erinnerung bleiben werden. Ob digitale Barrierefreiheit, eine KI-fitte Verwaltung oder sprechende Stadtbäume: Die Liste an inspirierenden Themen mit euch könnten wir noch endlos erweitern.
Ihr möchtet die vollständige Diashow für eure ganz persönliche Erinnerungsreise? Dann schaut in unserem Flickr-Fotoalbum vorbei.

Alle guten Dinge sind … sechs?
Wir sind immer noch ganz baff, wie groß wir in sechs Jahren CityLAB geworden sind. Und das nicht allein als Berlins öffentliches Innovationslabor sondern vor allem mit einer wachsenden Community aus Stadt-Vordenker:innen in und um Berlin, die mit uns Großes bewegen wollen.
Unschwer abzulesen an unserer bisher größten CityLAB Sommerkonferenz: Ab dem Check-In um 8:30 Uhr brummte es auf allen Innen- und Außenbereichen im Umweltforum in Berlin-Friedrichshain, viele der 900 Gäste kamen extra aus anderen Bundesländern angereist. Denn auch dieses Jahr haben uns mit unserem Open Call zahlreiche Einreichungen von Verwaltungsmitarbeitenden aus ganz Deutschland erreicht zu Themen wie digitaler Barrierefreiheit oder dem Digitalcheck für Gesetze. Und mit unseren internationalen Gästen aus den USA und Großbritannien fanden mehre Formate auch auf der zweiten Amtssprache Englisch statt.

Disruptiv und demokratisch
Bei der Begrüßung nutzte unser CityLAB-Direktor Dr. Benjamin Seidel den bis auf die Emporen gefüllten Hauptbühnensaal, um einen wichtigen Tenor für den Tag zu setzen: Er appellierte daran, jetzt disruptiv und demokratisch zu denken. Für spürbare Verbesserung in der Staatsmodernierung braucht es eine übergreifende Datenstruktur und eine durchdachte KI für die Verwaltung – zwei Themen, die das CityLAB mit dem Data Hub Berlin und BärGPT gerade aktuell bearbeitet und später am Tag noch raumfüllend vorstellte.

Nahtlos weiter ging es mit der Eröffnungs-Keynote von Ann Cathrin Riedel, Geschäftsführerin von NExT e.V., die eindrücklich zeigte, warum das Vertrauen in Staat und Demokratie in positiven wie negativen Schlüsselmomenten gestärkt werden muss. Und das nicht nur, damit mehr Menschen ihre Steuererklärung machen – ohne Angst zu haben, dass sie bei Fehlern im Gefängnis landen.
Ein weiterer starker Impuls kam von Lorena Jaume-Palasí, Gründerin der Ethical Tech Society und Mit-Initiatorin von AlgorithmWatch, die mit ihrer Keynote zum Gemeinwohlwashing kritisch hinterfragte, warum Datenbanken und Datenzentren exponentiell wachsen – und welchen Mehrwert diese für Menschen wirklich bieten.


Copy + Paste ausdrücklich erlaubt
Warum immer mehr und neue Lösungen, wenn schon viele gute existieren? Eine ausdrückliche Erlaubnis zum Nach- und Mitmachen lieferte das erste Hauptbühnen-Panel des Tages kurz vor der Mittagspause. Im Projekt Stadtlabor2Go entstehen neue Labs in Wiesbaden und Mönchengladbach – frei nach dem Motto: Copy + Paste ausdrücklich erlaubt!

Nach der Mittagspause wurde es mit unserer zweiten Panel-Diskussion auf großer Bühne noch mal richtig voll – und der Aufruf dazu, auf Bestehendem aufzubauen, noch eindringlicher.
Dr. Ulf Buermeyer von Deutschlands größtem Politik-Podcast „Lage der Nation“ wünscht sich ein systematisches Mapping von existierenden IT-Lösungen und ein ehrliches Commitment zu Open Source. Dr. Julia Borggräfe von Metaplan, die in diesem Jahr ihr Buch „Bürokratopia“ veröffentlichte, möchte mehr funktionale Entscheidungen und neue Kooperationsformen sehen. Und Eileen O’Sullivan, die jüngste Dezernentin in der Geschichte der Stadtverwaltung Frankfurt am Main, fordert mehr Reallabore in den Kommunen, damit Projekte erst pilotiert werden und dann in die Gesetze einfließen. Also: Raus aus den Hierarchien, rein in die Projektverantwortungen!

Gemeinsam KI weiterdenken
Und wie machen wir Staat und Verwaltung jetzt noch KI-fit, damit die Bürokratie-Berge perspektivisch kleiner werden? Im Nachmittagsprogramm der Hauptbühne gab drei ganz unterschiedliche Impulse dazu, wie wir KI gemeinsam weiterdenken können. Stefan Truthän von der Berliner Feuerwehr berichtete davon, wie unsere Retter:innen in Not mithilfe von KI-Dashboards noch effizienter werden. Till Behnke, Gründer von betterplace.org und nebenan.de, gab Einblicke darin, wie er heute mit KI an maschinenlesbaren Gesetzen für eine bessere Bürokratie arbeitet. Und Nicolas Zimmer, Vorstandsvorsitzender der Technologiestiftung, erklärte, warum es für gemeinwohlorientierte KI jetzt offene Daten und Mut zur Umsetzung braucht.



Das letzte Wort auf unserer Hauptbühne hatte traditionell Berlins Chief Digital Officer, Martina Klement: Im Gespräch mit Manja Schreiner, Hauptgeschäftsführerin der IHK Berlin, gab sie einen Ausblick darauf, wie es mit der Berliner Verwaltungsreform jetzt konkret weitergeht – und warum Berlin seine bereits digitalen Dienste noch bekannter machen muss.

Spiel, Spaß & Verwaltung – drinnen und draußen
Neben großen Worten lebt unsere CityLAB Sommerkonferenz natürlich von den kleinen Momenten, die uns alle abseits von Amt zusammenbringen: Der Tag startete traditionell mit dem Open-Data-Frühstück, parallel dazu fand die Picknick-Edition von „Verwaltung gestalten“ draußen auf grüner Wiese statt. Neu oder einfach schüchtern? Mit Netzwerk-Formaten wie „Kein Smalltalk? Kein Problem!“ gab es bei uns den ganzen Tag über Einstiegshilfen in lockere Gespräche, drinnen und draußen.

Publikumsmagnet waren dieses Jahr definitiv auch die Themen, die auf unserer Sommerkonferenz Premiere feierten: Bis nach draußen führte die Schlange zur Hands-On-Session für BärGPT, wo wir unseren KI-Assistenten für die Verwaltung das erste Mal vorstellten – inklusive konkreter Praxisfälle, datenbasiert und natürlich sicher in behördendeutsch.
Auch unsere Kooperation mit dem Senseable CityLAB vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) fand auf der Sommerkonferenz besonderen Anklang: Wie Technologie und Stadtgrün zusammenpassen, das zeigten Fábio Duarte und Julia Zimmermann in ihrer Tree-Note und zusammen mit Matilda, unserem sprechenden Tree-Bot. Denn wer hat mehr Wissen als unsere Stadtnatur und ihre Daten?




Apropos Daten, die in der Stadt schlummern und eigentlich für sich sprechen: Auch der Data Hub Berlin stellte sich auf der diesjährigen Sommerkonferenz vor. Wie die Berliner Verwaltung sich zukünftig in Datenflows statt in Daten-Silos bewegen soll, dazu lauschte ein dicht gedrängtes Publikum dem Impulsvortrag und der anschließenden Panel-Diskussion.

Zum Mitmachen und Entdecken
Natürlich durften neben so vielen Premieren auch die allbekannten Favoriten aus dem CityLAB-Kosmos dieses Jahr nicht fehlen: Die Community rund um Gemeinsam Digital: Berlin – die Digital- und Smart-City-Strategie unserer Hauptstadt – traf sich zum Meet-Up und lud auf der Terrasse dazu ein, Projekte wie die Kiezbox 2.0 für Berlins digitale Krisenresilienz live kennen zu lernen.
Ein vielbesuchter Liebling war wie immer auch das mobile Bürgeramt für alle, die terminfrei noch ihren Reisepass verlängern wollten. Und natürlich durfte auch unser Kiezlabor als mobiles Mitmach-Format nicht fehlen, diesmal statt im Tiny-House-Container im luftigen Lastenrad-Format.




Im Foyer und draußen vor den historischen Mauern gab es noch einiges mehr zu entdecken: Vom KI-Escape-Room über unser Open-Data-Supertrumpf bis hin zum liebevoll handgefertigten CityLAB-Plinkoboard.



Sommer, Sonne, Spaß: Natürlich konnten wir es uns auch nicht nehmen lassen, den Abend bei einer ordentlichen Partie Pubquiz ausklingen zu lassen und danach noch die Musik aufzudrehen – sehen wir uns nächstes Jahr wieder?




PS: Jetzt interessiert uns natürlich, wie Ihr die Konferenz erlebt habt: Was hat Euch gefallen? Was können wir besser machen? Nehmt Euch gern eine Minute für unsere kurze Umfrage – damit wir unsere CityLAB Sommerkonferenz weiterentwickeln und auch 2026 wieder gemeinsam mit Euch gestalten können.