GovTech TestLAB

Ein Testlabor für die Berliner Verwaltung

Ausgangslage

Die Herausforderungen der Berliner Verwaltungsdigitalisierung sind vielfältig, von Fachkräftemangel, knappen Haushalten, veralteten IT-Systemen, komplexen föderalen Strukturen bis hin zu stetigem Anpassungsdruck an neue Tech GovTech-Anwendungen versprechen Unterstützung in vielen dieser Bereiche – doch sie müssen passen und praxistauglich sein. In den letzten Jahren ist ein großer Markt für GovTech-Lösungen entstanden. Wie können öffentliche Verwaltungen herausfinden, welche Technologien echten Mehrwert bringen – und welche nur gut gemeint sind? 

Genau hier setzt das CityLAB an: Seit letztem Jahr unterstützen wir durch den Betrieb eines GovTech-Testlabors, einem Raum für Verwaltungsmitarbeitende, in dem Lösungen ausprobiert und gemeinsam bewertet werden können. Wir führen Hands-On-Workshops durch, in denen wir gemeinsam mit Verwaltungsmitarbeitenden Anwendungen vor Ort ausprobieren. Unser Fokus liegt dabei stark auf dem Verständnis der Herausforderung, dem Verstehen, was eigentlich im Kern das Problem darstellt. Erst in einem zweiten Schritt wird mit den Testenden überprüft, ob die vorliegende Software innovative und interessante Features bereithält, die das Problem wirklich lösen können. 

Projektziel

Mit dem Projekt schaffen wir ein Unterstützungsangebot für die Berliner Verwaltung, helfen bei der Auswahl und Evaluation von aussichtsreichen Produkten, die in Berlin zum Einsatz kommen könnten. 

Vorgehensweise

Gemeinsam mit der Berliner Verwaltung identifizieren wir Bedarfe und wählen auf Basis dieser Bedarfe passende Produkte aus, sofern es diese gibt. Als stetige Regelaufgabe informieren wir uns über Neuigkeiten im GovTech-Markt, über Fachpublikationen und Veranstaltungen. Im nächsten Schritt beschaffen wir niedrigschwellig Testlizenzen und entwickeln ein für das Produkt passendes Testkonzept: Simple Web-Anwendungen lassen sich in einem Workshop durchdringen, komplexere Anwendungen benötigen mehr Zeit. Wir stellen den Testnutzenden Kriterien zur Verfügung, die bei der schlussendlichen Bewertungsdiskussion als Grundlage fungieren. Die Testergebnisse können dann in die Gestaltung von Ausschreibungsunterlagen einfließen, zur erneuten Reflektion des Bedarfes dienen und die Produktauswahl informieren.

Mehr über die Herangehensweise im Projekt verraten Daniela Schacht und Alexander Peschel vom Open Source Kompetenzzentrum (OSK) im ITDZ Berlin sowie Markus Sperl vom CityLAB Berlin in einem Interview.

Bisheriger Projektverlauf

Letzten Jahr wurde explorativ ein Testkonzept erarbeitet und ein erster Kriterienkatalog auf Basis von Desk Research und mehreren Interviews mit Netzwerkpartner:innen zusammengestellt. Der Rest das Jahres stand im Zeichen der praktischen Vertestung von fünf Lösungen gemeinsam mit der Berliner Verwaltung – von Anwendungen im Klimabereich, KI-gestützter Ausschreibungsvorbereitung, Datenmanagement bis hin zum Open Source-Großprojekt openDesk (mit dem ITDZ Berlin). 

Was wir bisher lernen konnten lässt sich in diesem Blogbeitrag nachlesen.

Wie geht es weiter?

Wir nutzen die Wintermonate um Konzepte, Workshop-Abläufe und Kriterien mithilfe der gesammelten Erfahrungen und Feedbacks zu überarbeiten und freuen uns auf die kommenden Testprozesse mit der Berliner Verwaltung. 

Wie kann ich mitmachen?

Wenn Sie Berliner Verwaltungsmitarbeitender sind und sich mit einem konkreten, durch eine GovTech-Anwendung lösbaren Bedarf an uns wenden möchten, können Sie das gerne tun. Auch wenn unsere Ressourcen begrenzt sind, versuchen wir so viele Vorschläge wie möglich einzuholen. 

Team

Deborah Paluch, Pauline Boos, Markus Sperl 

Kontakt

Markus Sperl (Projektmanager Smart City & Verwaltungsinnovation), E-Mail: markus.sperl@ts.berlin 

Deborah Paluch (Service Designerin), E-Mail: deborah.paluch@ts.berlin