Seit ein paar Tagen ist klar: die heißesten Sommertage sind vorbei und sowohl Mensch als auch Natur können kurz aufatmen. Das bedeutet nicht nur der Sommer neigt sich dem Ende zu, sondern auch die Gießsaison: zum 30.09.2024 endet die diesjährige Vegetationsperiode. Wenn die Bäume zunehmend ihre Blätter verlieren, reduzieren sich auch ihre photosynthetische Prozesse und sie benötigen weniger Energie – und deswegen auch weniger Wasser.
Wir stellen also die Gießkannen bis nächstes Jahr in die Keller, und holen stattdessen die Teekannen raus, um auf die diesjährige Gießsaison zurückzublicken – und anzustoßen. Volle Kanne!
Gieß den Kiez erstrahlt im neuen Glanz: Was sich dieses Jahr geändert hat
Gestartet in die diesjährige Gießsaison ist unsere Gieß-App Gieß den Kiez (GDK) mit einem frischen Anstrich – pünktlich zum vierten Geburtstag. Die Plattform bildet mittlerweile fast 900.000 Straßen- und Anlagenbäume ab, und zeigt neben generellen Informationen zu Alter und Art der Bäume auch den individuellen Wasserbedarf. So lässt sich ganz einfach erkennen, welcher Baum in der Nachbarschaft gießbedürftig ist, Gießungen können protokolliert und nachvollzogen werden, und andere Gießende in der Umgebung können direkt über die Plattform kontaktiert werden. Gemeinsam gießt es sich doch leichter!
Und es zeigt sich, auch dieses Jahr war die Gieß-Community wieder ziemlich aktiv: ergänzend zu einem zunächst verregneten Sommer wurden in heißen Tagen insgesamt schon satte 3.473 Gießungen eingetragen. Somit wurden nach vier Jahren insgesamt schon über 2 Millionen Liter von mehr als zehntausend ehrenamtlichen Gießer:innen gegossen (Stand September 2024). Bravo!
Wir haben außerdem mit der Community vor Ort gesprochen, ob auf dem Berliner Staudenmarkt bei der Domäne Dahlem und im Britzer Garten unter anderem zum Thema “Wasser als knappe Ressource”, zur Eröffnung des Reallabors Radbahn zum Thema “Stadtgrün und Entsiegelung”, oder mit dem Kiezlabor auf Tour. Die Berliner Stadtbäume reden mit im Berliner Stadtgeschehen!
Und auch die Community redet mit, nicht nur die fleißigen Ehrenamtlichen tauschen sich aus, sondern auch weitere Akteure und Initiativen rund um das Thema Stadtgrün: von Tiny Forests über das Straßen- und Grünflächenamt, bis hin zum Baum an sich. Ja richtig gehört, auch der spricht mit: seit neuestem kann man nämlich mit unserem Treebot aka dem mit Umweltsensoren und einem Mikrofon versehen Baum sprechen.
“Wow, was für eine tolle Idee, damit kann ich auf der nächsten Party glänzen, wenn alle wieder in ihren Büchern die Baumarten nachschlagen.”
Kiezlabor Besucherin
“Tolle Initiative, das ist eine Plattform, die wir uns immer gewünscht haben.”
Aus der Gieß den Kiez Slack-Community
“Ich muss mal kurz überlegen und in meinen Altersringen graben, ich hab’s gleich.”
Zitat Treebot
… und eventuell reist GdK gegen Ende des Jahres sogar noch weiter: und zwar nach Paris, das derzeit eine eigene Umsetzung in Erwägung zieht. Nach den Olympischen Spielen wäre die Bühne zumindest frei für Paris gießt. On y va… Wie all unsere Projekte ist Gieß den Kiez nämlich Open Source, und kann dementsprechend eigenständig umgesetzt werden. Und wer sich technische Unterstützung bei der Umsetzung wünscht, dem bieten wir mit Deine Stadt gießt neuerdings auch als gewerbliches Angebot technische Unterstützung an. Weitere Open Source Projekte finden sich auf Berlin Open Source.
Puh, was für ein ereignisreiches Jahr. Na dann, volle Kanne, und bis bald!