Der Puls Berlins

Stadtpuls - Deine Sensoren erklären die (Um)welt?

Von Ingo Hinterding – 8. Dezember 2021

Die Fenster im Altbau an der Skalitzer Strasse vibrieren im Takt der U1, der morgendliche Verkehr fließt im Rhythmus der Ampelschaltungen, Mülleimer füllen und leeren sich wieder und Temperatur und Tageszeit bestimmen, an welchen Orten wir verweilen: wie ein stetiger Puls durchfliessen Daten unsere Stadt. Mit Stadtpuls haben wir eine offene Plattform geschaffen, die dabei unterstützt, Sensordaten zu erfassen, zu visualisieren und für weitere Datenauswertung bereitzustellen.

Wie laut ist es in meiner Straße? Wie hoch ist der CO2-Wert in meinem Klassenraum? Ist es im Wedding wärmer als in Friedrichshain? Wie hoch ist die Feinstaubbelastung vor meiner Haustür? Stadtpuls hilft, deine Umwelt zu erklären.

So wie es das Berliner Open Data Portal für offene Daten gibt, oder Github für Open Source, stellt Stadtpuls die Sensordaten von IoT-Devices (Internet of Things) frei zur Verfügung und bringt Maker (z.B. Hobbybastler:innen, Schulprojekte, Forschungstreibende, städtische Betriebe) und Taker (z.B. Data Scientists, Datenjournalisten, Wissenschafter:innen) zusammen. Egal ob du offene Daten suchst oder bereits eigene Sensoren und Daten hast: Stadtpuls hilft dir, tiefer in die Welt der Stadt-Sensorik einzutauchen und deine Stadt besser zu verstehen.

Beta Launch

Mit dem jetzigen Launch steht die neue IoT-Plattform noch ganz am Anfang und wird wahrscheinlich „forever beta“ bleiben, denn fertig ist so ein Projekt eigentlich nie. Und das ist auch gewollt, denn Stadtpuls ist gemacht für die Berliner Stadtgesellschaft und lebt vom Feedback und Wünschen der Community. Auch wenn es hier und da deshalb noch hakt: wir freuen uns auf eure Anregungen und Ideen, wie wir Stadtpuls noch besser machen können. Schon heute könnt ihr euch auf www.stadtpuls.com innerhalb von wenigen Minuten einen eigenen Account anlegen und eure Sensorprojekte via TTN oder HTTP Protokoll anbinden. Dabei hilft euch die ausführliche Dokumentation, die ersten Hürden zu meistern. Stadtpuls stellt nun Eure Daten in Form von grafischen Visualisierungen bereit, bietet Links zum Download der Messdaten und bietet einen API-Endpoint für jeden angeschlossenen Sensor. So wird euer Projekt gesehen und ermöglicht es Interessierten, mit euren Daten zu arbeiten. Citizen Science trifft auf Data Driven Journalism. 

Mitmachen

Parallel zum Launch der Plattform haben wir für euch einfach zu verwendende HTML Vorlagen erstellt, die ihr herunterladen und mit euren eigenen Sensordaten, Visualisierungen und Geschichten anreichern könnt. Dabei haben wir auf technischen Schnickschnack verzichtet – keine leichte Aufgabe, denn wir lieben technischen Schnickschnack 🙂

Wie so eine Stadtpuls Story aussieht, zeigt das Team von ODIS. Sie haben einige Heltec-Boards mit Lautstärke-Sensoren im Wrangelkiez verteilt und den akustistischen Puls des Szeneviertels ausgewertet. Ihre Story findet ihr hier:

Wir freuen uns sehr, Stadtpuls gemeinsam mit euch weiter zu entwickeln und haben schon viele Ideen für neue Features und spannende Stadtpuls-Stories. Freut euch in den nächsten Wochen außerdem auf spannende Sensordaten unserer Stadt, bereitgestellt von städtischen Betrieben und Forschungseinrichtungen. Außerdem arbeiten wir an einfachen Video-Tutorials, wie man die Daten auf Stadtpuls für die eigenen Citizen Science Projekte auswertet. Besonders gespannt sind wir aber auf eure Projekte und die Geschichten, die ihr mit Sensordaten erzählen werdet.

Teilt uns auf Github Discussions mit, wie ihr Stadtpuls findet oder meldet uns Bugs & Feature Requests.

Euer Stadtpuls-Team

Dieser Artikel wurde von unserem Product Lead Ingo Hinterding verfasst.