Die Köpfe des CityLAB: Lea Sauer

Von Lea Sauer

1. Wer bist du und welche Rolle hast du am CityLAB?

Ich heiße Lea und bin Space Managerin am CityLAB, d.h. ich verantworte das Raumfahrtprogramm des LAB 😉
Wenn wir ausnahmsweise mal nicht zum Mond fliegen, sorge ich dafür, dass auf unserer Basisstation auf der Erde am Platz der Luftbrücke alles rund läuft.

2. Was ist dein Background?

Nach meinem Berufseinstieg in der Kultur- und Filmbranche habe ich viele Jahre als Projektmanagerin für Software-Entwicklung und -Implementierung gearbeitet. Zwischendurch habe ich als selbstständige Transitionsdesignerin Szenarien bestmöglicher Zukünfte und Utopien entwickelt und sinnlich erfahrbar werden lassen.

3. Welches Bild beschreibt deine Arbeit am Besten? 

Ein Octupus mit acht Armen – an vielen unterschiedlichen Stellen gefragt und die Finger mit drin.

4. Wie sammelst und strukturierst du deine Gedanken?

Wenn die Aufgaben viele sind und scheinbar alle sofort erledigt werden wollen, erst mal alles aufschreiben. Manche Aufgaben lassen sich dann noch in kleinere Häppchen aufteilen. Im nächsten Schritt ordne ich meine Liste danach, wie wichtig und dringlich die einzelnen Aufgaben sind. Als Erstes nur das abarbeiten, was wichtig ist UND drängelt. Dann was drängelt, aber weniger wichtig ist. Dann was wichtig ist und aber nicht so dringend. Der Rest kann warten.
Wenn’s darum geht, kreativ zu sein, fallen mir die besten Sachen oft morgens unter der Dusche ein. 

5. Was liest du gerade?

„Der erste fiese Typ“ von Miranda July und „Re-coding America“ von Jennifer Pahlka

6. Hat dich die Pandemie etwas gelehrt, das Du gerne teilen möchtest?

Während der Corona-Pandemie habe ich ein Jahr als Erntehelferin auf einem Gemüsehof in Brandenburg gearbeitet. Ganz praktisch habe ich am eigenen Körper erfahren, wie viel Zeit, Arbeit, Schweiß und Ressourcen in der Herstellung von guten Lebensmitteln stecken. Das hat mich Demut und Ehrfurcht gelehrt. Vor den Lebensmitteln selbst, aber vor allem vor den Menschen, die bereits ihr ganzes Leben in der Landwirtschaft arbeiten. Ich frage mich, wie sich unsere Gesellschaft wohl verändern würde, wenn alle Erwachsenen in Deutschland diese Erfahrung machen würden.

7. Was ist dein Lieblingsort in Berlin?

Das Riesenrad auf den Neuköllner Maientagen in der Hasenheide. Es gibt den Ort leider nicht mehr, weil die Kirmes dort nicht länger stattfindet. Der Blick von dort oben über den Park, das Tempelhofer Feld und die Stadt war wirklich atemberaubend. Aus dieser Perspektive wirkte Berlin so viel grüner, als es tatsächlich ist und bot ein mit allen Sinnen erfahrbares Was-wäre-wenn.

8. Was macht ein gutes Team für dich aus?

Eine Idee oder Aufgabe, die verbindet, kleine Egos, klar kommunizierte Erwartungen, gegenseitige Wertschätzung, geteilte Freude an einem guten Ergebnis.

9. Was ist dein Lieblings Shortcut?

Command + Shift + 4 um einen Screenshot eines Bildschirmausschnitts zu machen.

10. Was ist das verrückteste, was dir dir je im LAB passiert ist?

Ein älterer Herr kam ins Foyer des CityLAB und wollte bei uns am Tresen unbedingt für den gleichen Tag ein Flugticket nach Bangkok buchen. Erst nach längerem Gespräch konnte ich ihn überzeugen, dass der Flughafen Tempelhof nicht mehr aktiv sei und er seine Angehörigen anrufen solle.