Events mit Wirkung – was die Sommerkonferenz und andere Formate im CityLAB besonders macht 

Ein Gespräch mit Greta und Nadine aus dem CityLAB-Eventteam

Von Nora Eilers – 20. Mai 2025

Seit seiner Gründung im Jahr 2019 hat sich das CityLAB Berlin als Ort für offene Innovation etabliert – auch durch seine Veranstaltungen. Mit über 100 Formaten jährlich ist das Lab ein fester Ankerpunkt für den Dialog rund um digitale Transformation, Stadtentwicklung und Verwaltung. Wir haben mit Greta und Nadine über die Rolle von Events im CityLAB, den Weg von der Idee bis zur Umsetzung und die Bedeutung von Austausch, Teilhabe und Experimentierfreude gesprochen. 

Über 100 Formate jährlich, von Workshops bis zur Sommerkonferenz – wie hat sich das CityLAB zum zentralen Ort für Austausch entwickelt und macht Projekte sichtbar, sogar international? 

Greta: Veranstaltungen sind ein zentraler Bestandteil unseres Kosmos. Sie machen neue Projekte, Prototypen und Ideen aus dem Lab sichtbar und sind für uns ein Schlüssel, um Akteur:innen aus unterschiedlichen Bereichen zusammenzubringen – Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. So fördern wir den Austausch von Know-how und die Vernetzung unterschiedlicher Akteur:innen. 

Nadine: Seit der Gründung im Jahr 2019 hat das CityLAB jährlich über 100 öffentliche Formate durchgeführt, die von kleinen Praxisworkshops bis zu Großveranstaltungen mit mehreren hundert Teilnehmenden reichen. Insgesamt haben sich die Veranstaltungen des CityLAB sowohl in Umfang als auch in Vielfalt erweitert, um unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen und den Dialog über die digitale Zukunft Berlins zu intensivieren. Es wurden Formatreihen geschaffen wie die CityLAB Roadshow, dem Meetup Öffentliches Gestalten, den Kiezlabor-Workshops in ganz Berlin und als Highlight: unsere jährliche CityLAB Sommerkonferenz. Auch auf internationalen Bühnen und Messen, wie der Smart City World Expo in Barcelona oder der South by South West Conference in Texas, ist das CityLAB zunehmend vertreten. 

Die Sommerkonferenz 2024 im Haus Ungarn

Welche Rolle spielen gemeinsame Formate mit der Zielgruppe und wie schafft Ihr es, mit Euren Veranstaltungen zugänglich und dabei relevant zu bleiben? 

Greta: Wir starten dort, wo Bedarf besteht und bisher wenig Raum für Austausch vorhanden ist – etwa bei Themen wie Vergaberecht oder digitaler Barrierefreiheit. Bei der Konzeption achten wir auf die Balance zwischen kreativen Ideen, Wirkung und verfügbaren Ressourcen. 

Nadine: Viele Formate entstehen auch durch gesellschaftliche Entwicklungen, fachliche Impulse oder im direkten Austausch mit unserem Netzwerk. Uns leiten dabei drei Prinzipien: 

Niedrigschwelligkeit: Unsere Formate sollen möglichst viele Menschen ansprechen – unabhängig von Vorwissen oder Hintergrund. Dafür  
gestalten wir die Veranstaltungen inklusiv, offen, mitunter experimentell und einladend. 

Relevanz: Wir greifen aktuelle Berliner Themen auf, von Digitalisierung bis Klimaschutz. 

Co-Kreation: Unsere Veranstaltungen sind selten Frontalformate. Wir setzen auf Mitgestaltung – z. B. in Workshops oder offenen Meetups. 

Wie definiert Ihr Erfolg und wie messt Ihr die Wirkung Eurer Events – zum Beispiel für Barrierefreiheit, Diversität oder neu entstandenen Kooperationen? 

Nadine: Wir schauen weniger auf klassische KPIs, sondern auf den inhaltlichen Mehrwert. Ein zentrales Kriterium für Erfolg ist der sinnstiftende Austausch: Eine Veranstaltung ist dann gelungen, wenn sie echten Dialog ermöglicht – zwischen Verwaltung und Zivilgesellschaft, zwischen Expert:innen und Bürger:innen oder auch zwischen unterschiedlichen Berliner Communities. Darüber hinaus ist uns die aktivierende Wirkung wichtig. Viele unserer Formate sollen nicht nur informieren, sondern zum Handeln anregen. Wenn aus einem Event neue Kooperationen, Ideen oder konkrete Projektansätze hervorgehen, ist das ein starkes Zeichen für Wirkung. Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die Diversität der Teilnehmenden. Wir achten darauf, dass unsere Veranstaltungen möglichst vielfältige Perspektiven abbilden – sei es im Hinblick auf Alter, Herkunft, berufliche Hintergründe oder Erfahrungslevel. Denn je breiter das Spektrum, desto näher kommen wir unserem Ziel einer offenen, inklusiven Innovationskultur.  

Erfolgreiche Veranstaltungen hinterlassen Spuren – durch Dokumentation, Medienresonanz, Reaktionen im Stadtgespräch, Anschlussformate oder die Umsetzung und Verstetigung daraus entstandener Projekte. Und schließlich betrachten wir jede Veranstaltung auch als Lernraum für uns selbst. Eine Veranstaltung gilt auch dann als erfolgreich, wenn wir als Team etwas dazugelernt haben – sei es inhaltlich, methodisch oder im Umgang mit Herausforderungen. Denn das CityLAB versteht sich als lebendiges Labor, in dem auch Scheitern Teil des Prozesses ist – solange es reflektiert wird und uns weiterbringt. 

Nadine Riede und Benjamin Seibel an der Sommerkonferenz 2022

Wie integriert Ihr die DNA des CityLAB und schafft mit unkonventionellen Formaten wie „Verwaltungsbingo“ Interaktion? 

Greta: Die kreativen und innovativen Ansätze, die das CityLAB ausmachen, spiegeln sich auch in unseren Veranstaltungen wider. Neue Technologien integrieren wir gezielt – etwa, um barriereärmere Formate zu gestalten, interaktive Spiele zu ermöglichen oder eigene Prototypen und Exponate einzubinden. Gleichzeitig setzen wir auf kreative Veranstaltungsformate, die komplexe Themen auf spielerische und interaktive Weise zugänglich machen. So schaffen wir Räume, in denen Teilnehmende sich auf neue Perspektiven einlassen und aktiv mitgestalten können. 

Nadine: Top Antwort. Dem habe ich höchstens hinzuzufügen: Es ist uns wichtig, klassische um nicht-klassische Formaten zu ergänzen, wie z.B. Spiele (Verwaltungsbingo, Open Data Quartett, CityLAB Pub Quiz), interaktive Theaterstücke, Verwaltungsspaziergang oder interaktive Exponate. 

Auf welches CityLAB-Event freut Ihr Euch gerade besonders? 

Greta: Natürlich auf unsere Sommerkonferenz – oder „Soko“, wie wir sie intern nennen. Sie findet am 18. Juni 2025 im Umweltforum Friedrichshain statt. Euch erwartet ein vielfältiges Programm mit Keynotes, Panels, Workshops und Talks – rund um die digitale Transformation Berlins. 

Nadine: Die Soko ist unser jährliches Highlight – aber auch andere Formate stehen an: unser Kiezlabor ist ebenfalls wieder unterwegs – mit Programm direkt in den Berliner Nachbarschaften. 

Veranstaltungen im CityLAB sind mehr als nur Programmpunkte – sie sind ein Experimentierfeld! Mit einem Mix aus Fachlichkeit, Kreativität und Beteiligung werden sie zu Plattformen für Ideen, Dialog und Wandel in Berlin.