Ausgangslage
Berlin bietet ein breites Angebot für Menschen, die Beratung suchen zu Themen wie Drogenabhängigkeit, Angststörungen, Krankheit oder Gewalterfahrungen. Sozialpsychiatrische Hilfe über das Internet zu finden, ist jedoch schwierig, denn bei der Vielzahl an Angeboten von Verwaltung, privaten Anbietern und der Zivilgesellschaft fehlt es oft am nötigen Überblick. So muss jemand, der psychosoziale Hilfe in persönlichen Krisensituationen in Berlin sucht, sich nicht selten durch zahlreiche Webseiten klicken, um das passende Angebot zu finden. Das kostet Zeit und Geduld – beides können die wenigsten Betroffenen aufbringen. Die neue Anwendung Hilf-Mir.Berlin fasst das Angebot von über 230 Beratungsstellen in Berlin erstmals in einer Übersicht zusammen. So können Suchende mit wenigen Klicks und über Filteroptionen schnell Hilfe finden, die individuell zu ihren Bedürfnissen passt.
Wie funktioniert Hilf-Mir.Berlin?
Hilf-Mir.Berlin bietet einen barrierearmen Zugang zu einer Vielzahl von Beratungseinrichtungen. Die mobile first-Anwendung stellt die Nutzer:innen in den Mittelpunkt und erfragt über Themen-Schlagworte, welche Problemsituation vorliegt, z.B. “Ängste und Zwänge”, “Traurigkeit und Verzweiflung“, “Einsamkeit” oder auch Drogen- und Gewalterfahrungen. Jede Auswahl aktualisiert die Anzahl der gefundenen Treffer. Zusätzlich lässt sich die Suche durch die Auswahl einer Zielgruppe, z.B. “Frauen”, “Männer” oder “Menschen mit Migrationshintergrund” verfeinern. Datenschutzkonform haben Hilfesuchende die Option, die Suchergebnisse nach Entfernung zum eigenen Standort zu sortieren.
Im nächsten Schritt werden alle Beratungsangebote übersichtlich auf einer Karte angezeigt, sowie nach relevantesten Empfehlungen in einer Liste sortiert. Dadurch erhalten die Nutzer:innen einen schnellen Überblick, welche Angebote zur persönlichen Situation passen und wie weit diese entfernt sind. Ein weiterer Klick auf eine Einrichtung informiert nun kurz und aussagekräftig über die Beratungsleistungen und gibt umfassende Kontaktinformationen von der Telefonnummer oder der E-Mail Adresse bis hin zum barrierefreien Zugang des Gebäudes. Die aktuellen Öffnungszeiten können ebenfalls eingesehen werden.
Eine Schnellhilfe-Seite mit Notfallnummern, häufig gestellte Fragen sowie eine Adresssuche runden das Informationsangebot ab.
Wie geht es weiter?
Der Prototyp Hilf-Mir.Berlin wurde vom CityLAB Berlin mit Unterstützung der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege (SenWGP) entwickelt. Die ersten Erfahrungen mit dem Prototyp werden zeigen, welche Verbesserungen nötig sind, um die Suche nach Hilfsangeboten in Berlin einfacher und schneller zu gestalten. Für die stetige technische Aktualisierung des Informationsangebots hat das CityLAB ein auf Open Source-Software basierendes System entwickelt. Dieses ermöglicht eine einfache Datenverwaltung in Tabellenform und erlaubt die Aktualisierung von Hilf-Mir.Berlin in Echtzeit.
Das gemeinsame Ziel von SenWGP und dem CityLAB Berlin: Menschen in problematischen Lebenssituationen mit so wenig Klicks wie nötig bedarfsgerechte Ansprechpartner:innen zu vermitteln.
Beteiligte
CityLAB Berlin
Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege (SenWGP)
Kontakt
Ingo Hinterding (Product Lead / Teamleitung Prototyping & Forschungsprojekte)
