Rückblick: Open Source in der Praxis

Mit dem Aktionsfeld Open Source widmen wir uns im Rahmen der Kampagne „Freiwilligenhaupstadt Berlin“ den vielen Facetten von Open Source Software. Denn Open Source ist längst kein reines Nerdthema mehr, sondern auch eine Haltungs- und Kulturfrage. Open Source zu coden und einzusetzen heißt zunächst, den eigenen Code öffentlich zugänglich zu machen. Jede und Jeder kann diesen einsehen, kopieren, weiterentwickeln und Anmerkungen hinterlassen. Doch der Grundgedanke von Open Source reicht noch weiter: Open Source wirft Fragen nach dem Umgang mit Ressourcen auf, nach der Bedeutung von geistigem Eigentum hat, nach der Zusammenarbeit von Gemeinschaften funktionieren und nach digitaler Souveränität. „Open Source ist nicht nur eine Software sondern eine Kultur, nämlich die einer offenen Wissensgesellschaft in der wir Wissen miteinander teilen!” fasst es Boris Hekele, Gründer von FixMyBerlin und Gast der ersten Veranstaltung, zusammen.

Begleitet wird das Aktionsfeld durch den Podcast “Open Source – Baustein einer demokratischen Technologiepolitik?” über den die Diskussionen und Beiträge im Nachgang angehört werden können.

Open Source in der Praxis – So entsteht gemeinsam genutzte Software!

“Einer entwickelt – und zwei profitieren”

Julia Zimmermann, CityLAB Projektkoordination Gieß den Kiez

Einer der schönsten Aspekte an Open Source-Entwicklung ist die Zusammenarbeit mit anderen. Die dritte Veranstaltung zum Aktionsfeld Open Source drehte sich daher um die gemeinschaftliche Arbeit in der Praxis und städteübergreifende Zusammenarbeit. Dieses Mal diskutierten Dr. Benjamin Seibel (CityLAB) mit Julia Zimmermann (CityLAB/Gieß den Kiez) und Jörg Reichert (Code for Leipzig). 

Weil Open Source-Software „im Offenen“ entwickelt wird, kann sich grundsätzlich jede:r in Projekte einbringen, Verbesserungen vorschlagen oder Anpassungen vornehmen. Auch das CityLAB entwickelt Open Source, nicht zuletzt um eine Übertragung der Projekte in andere Städte und Communities zu erleichtern. Ein großes Vorurteil, dem Befürworter von Open Source dabei immer wieder begegnen, ist die Angst, dass der eigene Code parasitär genutzt werden könnte, man sich angreifbar und kopierbar macht, wenn alle Daten und Algorithmen offen gelegt werden. Am Beispiel der Web-App Gieß den Kiez lässt sich aber zeigen, dass diese Offenheit mehr Vor- als Nachteile mit sich bringt. Die Open Source-Anwendung wurde vom CityLAB zur Koordinierung der Baumbewässerung durch die Zivilgesellschaft entwickelt. Auf einer interaktiven Karte werden rund 750.000 Berliner Straßen und Anlagebäume lokalisiert, Berliner:innen können sich mithilfe der Anwendung über Art und Alter der Bäume informieren, den aktuellen „Wasserstand“ ablesen und Bäume adoptieren, gießen und markieren. Zur Berechnung des Wasserbedarfs werden aktuelle Niederschlagsdaten berechnet. Inzwischen wurde das Projekt auch in Leipzig adaptiert und wird von der dortigen Code for Leipzig-Community gepflegt.  Dabei haben die Leipziger die Web-App zu einer nativen Mobile-App weiterentwickelt, die nun wieder von Berlin adaptiert werden kann. Open Source also, wie es im Lehrbuch steht. Erfolgsfaktor waren dabei vor allem das Engagement der Community: Rund um Gieß den Kiez hat sich eine fleißige Gieß-Gemeinschaft aufgebaut, die sowohl analog durch Gießen als auch digital durch die Mitwirkung das Projekt unterstützen. Auch ein “aufgeräumter Code” und eine gute Dokumentation der Arbeit sind unerlässlich um Projekte weitergeben zu können. 

Fazit: Städte können und müssen voneinander lernen. Das ist nicht nur effektiv und Ressourcen sparend, sondern auch notwendig um komplexen Herausforderungen begegnen zu können. Open Source kann hier einen guten Grundstein legen, um den Austausch zwischen Communities zu stärken. Lösungen müssen nicht immer eingekauft und neu entwickelt werden, auch das Adaptieren von bereits bestehenden Ansätzen bringt Vorteile.

Worum es bei der Förderung von Open Source-Projekten noch ankommt könnt ihr in der dritten Folge unseres Podcasts hören.

Mit dem Aktionsfeld Open Source widmen wir uns im Rahmen des Aktionsjahres "Freiwilligenhaupstadt Berlin" und gefördert von der Schwarzkopf Stiftung den vielen Facetten die Open Source mit sich bringt. Begleitet wird das Aktionsfeld durch den Podcast “Open Source - Baustein einer demokratischen Technologiepolitik?” über den die Diskussionen und Beiträge im Nachgang angehört werden können. 

Rückblick: Finanzierung und Verstetigung von Open Source-Projekten

Mit dem Aktionsfeld Open Source widmen wir uns im Rahmen der Kampagne „Freiwilligenhaupstadt Berlin“ den vielen Facetten von Open Source Software. Denn Open Source ist längst kein reines Nerdthema mehr, sondern auch eine Haltungs- und Kulturfrage. Open Source zu coden und einzusetzen heißt zunächst, den eigenen Code öffentlich zugänglich zu machen. Jede und Jeder kann diesen einsehen, kopieren, weiterentwickeln und Anmerkungen hinterlassen. Doch der Grundgedanke von Open Source reicht noch weiter: Open Source wirft Fragen nach dem Umgang mit Ressourcen auf, nach der Bedeutung von geistigem Eigentum hat, nach der Zusammenarbeit von Gemeinschaften funktionieren und nach digitaler Souveränität. „Open Source ist nicht nur eine Software sondern eine Kultur, nämlich die einer offenen Wissensgesellschaft in der wir Wissen miteinander teilen!” fasst es Boris Hekele, Gründer von FixMyBerlin und Gast der ersten Veranstaltung, zusammen.

Begleitet wird das Aktionsfeld durch den Podcast “Open Source – Baustein einer demokratischen Technologiepolitik?” über den die Diskussionen und Beiträge im Nachgang angehört werden können.

Finanzierung und Verstetigung von Open Source-Projekten

“Open Source ist nicht nur schön, sondern macht auch eine Menge Arbeit”

Dr. Benjamin Seibel, CityLAB Berlin

Open Source-Software ist zwar das Fundament unserer digitalen Welt, das Internet selbst würde es ohne eine Open Source-Kultur nicht geben, die Entwicklungsarbeit daran erfolgt aber häufig unter prekären Bedingungen. In der zweiten Veranstaltung des Aktionsfeldes Open Source diskutierten Dr. Benjamin Seibel (CityLAB Berlin), Adriana Groh (Prototype Fund), Raphael Michel (rami.io) und Marie Kochsiek (drip) zur Finanzierung und Verstetigung von Open Source-Projekten. Hinter Anwendungen und Frameworks, die von Millionen Menschen genutzt werden, stehen oft nur wenige aktive Maintainer:innen. Weiterentwicklung und Pflege von Software werden nicht selten vollständig ehrenamtlich oder auf Spendenbasis geleistet. Bei offener Software steht aber oftmals kein Unternehmen, sondern eine digitale Community aus Entwickler:innen dahinter, also eine digitale Zivilgesellschaft. Deren Community ist zwar groß und sehr engagiert, es ist aber unabdingbar, dass mehr Ressourcen zur Verfügung gestellt werden müssen, denn Open Source bedarf einer kontinuierlichen Begleitung von kompetenten User:innen und Entwickler:innen. Neue Geschäftsmodelle müssen erdacht und Förderungen geschaffen werden.

Dabei muss nicht immer das Rad neu erfunden werden. Auch bereits vorhandene Projekte und Ansätze müssen gepflegt und am Leben gehalten werden. Diese Förderungen müsste nicht nur vom Staat aufgebracht werden, auch Unternehmen könnten sich an der Finanzierung von Open Source-Projekten beteiligen. Ein mögliche Quelle dafür wäre etwa eine Digitalsteuer für Unternehmen. Schließlich muss auch eine höhere und engere Vernetzung zwischen Förderprogrammen aufgebaut werden. 

Fazit: Dem Ethos von Open Source entsprechend, geht es bei der Finanzierung und Verstetigung von Open Source-Projekten nicht um Konkurrenzdenken sondern darum, ein besseres Förderungs-Ökosystem zu schaffen, das im Endeffekt allen etwas nützt. Denn bei Open Source geht es auch um die Frage der digitalen Daseinsvorsorge. Eine Investition In Open Source ist somit auch eine Investition in die Zukunft der Gemeinschaft. 

Worum es bei der Förderung von Open Source-Projekten noch ankommt könnt ihr in der zweiten Folge unseres Podcasts hören.

Mit dem Aktionsfeld Open Source widmen wir uns im Rahmen des Jahres "Berlin Freiwilligenhaupstadt" und gefördert von der Schwarzkopf Stiftung den vielen Facetten die Open Source mit sich bringt. Begleitet wird das Aktionsfeld durch den Podcast “Open Source - Baustein einer demokratischen Technologiepolitik?” über den die Diskussionen und Beiträge im Nachgang angehört werden können.