Nach gut drei Jahren Gieß den Kiez wagen wir einen Rückblick und teilen die Erfahrungen drei weiterer Städte, die die Plattform für sich adaptiert haben.
Die LABissage war ein unvergesslicher Abend, an dem wir unsere vier neuen Exponate stolz der Öffentlichkeit präsentierten. Hier kommt das Event in Bildern!
Das CityLAB Berlin wäre nichts ohne seine Mitarbeiter:innen, die mit ganz unterschiedlicher Expertise die Digitalisierung der Stadt Berlin voranzutreiben. Mit der Serie „Die Köpfe des CityLAB Berlin“ stellen wir euch jeden Monat Teammitglieder des CityLAB Berlin vor.
Im Kopf von Julian Zefferer
1. Wer bist du und welche Rolle hast du am CityLAB Berlin?
Ich bin Julian und seit April 2022 Werkstudent im CityLAB. Ich unterstütze an allen möglichen Stellen, ich recherchiere für unsere Projekte, empfange Besucher:innen und Delegationen bei uns im Lab und vertrete uns immer gerne bei Veranstaltungen rund um das Thema Verkehrswende.
2. Was ist dein Background?
Ich bin gerade in den letzten Zügen meines Politikwissenschaft-Bachelors an der Freien Universität Berlin. Mein Fokus liegt irgendwo zwischen politischer Theorie und Erkenntnistheorie. Daneben habe ich mich eigentlich immer mit diversen Projekten beschäftigt gehalten und habe z.B. mal mit einem Freund eine lustige Tamagotchi-App für Zimmerpflanzen gebastelt.
3. Was magst du an deiner Arbeit im CityLAB besonders?
Die Denkweise, immer zuerst nach Möglichkeiten zu suchen und erst danach die eventuellen Hindernisse zu betrachten.
4. Woran arbeitest Du gerade?
Ich unterstütze eigentlich immer gerade an der Stelle, an der es gerade brennt! Zusätzlich baue ich unsere Diversity Taskforce mit auf, helfe bei der Entwicklung unseres mobilen CityLABs und versuche unsere Pflanzen nicht aus Versehen zu ertränken. Mit mehr oder weniger Erfolg.
5. Was liest du gerade?
Zurzeit bin sehr begeistert vom eurotopics-Newsletter. Eine tägliche Presseschau mit übersetzten Artikeln aus allen möglichen europäischen Medien mit zahlreichen unterschiedlichen Perspektiven.
Außerdem lese ich gerade die letzten Seiten von Theresia Enzensbergers Auf See. Kann ich sehr empfehlen!
6. Wie sammelst und strukturierst du deine Gedanken?
Erst einmal alles raus aus dem Kopf in eine chaotische Inbox – digital oder analog. Dann strukturieren meine ewige lange Liste mit eingezogenen Unterlisten.
7. Vervollständige den Satz “Das CityLAB ist für mich ein Ort…”
…an dem meine Kollegin Nora mich dafür bezahlen will, dass ich in unserem Jahresrückblick angebe, dass sie mein Highlight des Jahres war (Ergebnis: noch offen). Also ein Ort, an dem konstant verhandelt wird – zu allen Themen, die man sich vorstellen kann!
8. Hat dich die Pandemie etwas gelehrt, das Du gerne teilen möchtest?
Paradoxerweise sowohl den Wert eines Treffens in Person als auch den Wert eines Treffens online.
9. Was ist dein Lieblingsort in Berlin?
Gerade das koreanische Restaurant bei mir die Straße runter.
10. Was ist das verrückteste, was dir dir je im LAB passiert ist?
Da schließe ich mich meinem Kollegen Markus an: An einem sonst eher ruhigen Freitag aus der Mittagspause zurückzukommen und eine verrauchte Küche aufzufinden! Anschließend zu versuchen, bei unfassbar lautem Feueralarm im gesamten Flughafenflügel eine Entwarnung durchzugeben, obwohl schon Unmengen an Feuerwehrfahrzeugen vor dem Lab vorbeifuhren. Der Übeltäter war eine Mikrowelle!
Das CityLAB Berlin wäre nichts ohne seine Mitarbeiter:innen, die mit ganz unterschiedlicher Expertise, die Digitalisierung der Stadt Berlin voranzutreiben. Mit der Serie ‘Die Köpfe des CityLAB Berlin’ stellen wir euch jeden Monat Teammitglieder des CityLAB Berlin vor.
Im Kopf von Victoria Boeck
1. Wer bist du und welche Rolle hast du im CityLAB Berlin?
Ich bin Victoria Boeck, gerne aber einfach Tori. Ich habe mehrere Jahre lang das Projekt Open Data Informationsstelle (ODIS) der Technologiestiftung Berlin geleitet, das sich auf die Bereitstellung und Nutzung offener Daten konzentriert und bin vor kurzem als Projektmanagerin in das CityLAB Team für Verwaltungsinnovation und Daten gewechselt.
2. Was ist dein Background?
Ich habe Public Policy an der Hertie School in Berlin studiert. Während meines Studiums habe ich ein Praktikum bei der re:publica absolviert, und danach erst als Studentin und später als wissenschaftliche Mitarbeiterin an einem Forschungsprojekt gearbeitet, bei dem versucht wurde, Korruptionsspuren in der öffentlichen Auftragsvergabe mit Hilfe offener Daten zu erkennen. Durch diese Erfahrungen habe ich die Möglichkeit erhalten, meine Kenntnisse im digitalen Bereich – vor allem bei der Nutzung öffentlicher Daten – zu vertiefen und viele spannende Kontakte zu knüpfen. Dies hat mich schlussendlich zur Technologiestiftung Berlin geführt.
3. Was magst du an deiner Arbeit im CityLAB besonders?
Ich schätze es sehr, dass ich an Themen und Projekten arbeiten darf, die einen direkten Bezug zu Berlin und zum Leben der Einwohner:innen unserer Stadt haben. Ich bin eine stolze Wahlberlinerin und dass ich durch meine Arbeit diese Stadt mitgestalten darf, ist für mich immer wieder total aufregend.
4. Welches Bild beschreibt deine Arbeit am Besten?
Ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit ist die digitale Landschaft Berlins und zu verstehen, wie die unterschiedlichen Verwaltungsakteure zusammenhängen. Geht es im Allgemeinen um das Thema offene Daten, stelle ich mir als erstes folgende Fragen: Existiert ein bestimmter Datensatz dazu bereits in der Verwaltung? Wenn ja, welche Behörde erhebt diese Daten? Ist das dieselbe Behörde, die entscheiden darf, ob die Daten veröffentlicht werden dürfen, oder liegt diese Entscheidungshoheit bei einer anderen Stelle? Wenn wir ein konkretes Projekt zu einem bestimmten Thema machen wollen, frage ich mich: Welche Behörden könnten möglicherweise Interesse an diesem Thema haben? Wer muss aktiv einbezogen werden? Wer sollte einfach ab und zu ein Update bekommen? Gibt es eine passende Strategie, in welcher Reihenfolge wir einzelne Behörden und Abteilungen zu diesem Thema ansprechen können?
5. Was liest du gerade?
Ich bin leider super schlecht, was das regelmäßige Lesen von Büchern anbelangt, aber dafür konsumiere ich in meinem Alltag sehr viele Artikel zu Tech-Themen und habe spannende Newsletter abonniert. Beispielsweise bekomme ich täglich den D64-Ticker, der eine kompakte Übersicht aktueller digitaler Themen liefert, insbesondere aus dem deutschen Sprachraum. Außerdem lese ich den Hackernewsletter, eine richtig gute Zusammenfassung der Top-Beiträge der Woche von der Tech-Seite Hacker News – nicht alles aus diesem Newsletter ist für mich relevant (vieles ist ein bisschen zu nerdig für mich), aber es ist immer eine spannende Mischung aus interessanten Events, aktuellen Entwicklungen im Bereich Programmieren und lustigen und kreativen Webprojekten.
6. Was macht ein gutes Team für dich aus?
Gegenseitiger Respekt! Wir müssen nicht immer die gleiche Meinung oder Perspektive haben und man darf auch die Arbeit der anderen ab und zu kritisch – aber fair – betrachten. Man sollte aber immer respektvoll mit seinen Teammitglieder:innen umgehen – Kritik darf nie persönlich sein und die Grundannahme sollte sein, dass alle im Team gute Arbeit leisten wollen und immer ihr Bestes versuchen.
7. Wofür brennst du?
Ich liebe gutes Essen und habe einige starke Meinungen zu dem Thema. Ich plane konstant zukünftige Mahlzeiten, das heißt, ich suche nach Rezepten oder Restaurants, die ich gerne probieren würde. Meine Reisen durch die Stadt versuche ich so zu gestalten, dass ich entweder ein beliebtes Restaurant wieder besuche oder aus meiner langen Liste an Orten zum Entdecken auswähle.
8. Was bedeutet für dich der Begriff “Smart City”?
Ich weiß, es gibt viele verschiedene Perspektiven zu diesem Thema, aber für mich ist die Nutzung von Technologie und Daten wesentlich für eine Smart City. Konkret definiere ich eine Smart City als eine Stadt, die Technologie und Daten aktiv – aber reflektiert – einsetzt, um das Leben für alle Einwohner:innen der Stadt zu verbessern. Diese Verbesserungen sollten aus einem Blickwinkel der betroffenen Gruppen heraus entstehen. Denn wenn keine Bedarfe erfasst werden und kein Dialog mit Betroffenen stattfindet, kann es auch keine echten Verbesserungen geben. Natürlich ist Technologie nicht die Antwort auf alles. Eine Smart City ist eine Stadt, die weiß, wann und wie der Einsatz einer bestimmten Technologie angemessen ist und dass nicht alle – nicht mal unbedingt viele – Probleme lediglich mit ein bisschen Geld und Code gelöst werden können.
9. Was ist dein Lieblings Shortcut?
Auf einem Mac: Command + Shift + 4 – damit mache ich einen Screenshot von einem selbst ausgewählten Ausschnitt des Screens. Ich nutze diese Funktion mehrmals täglich (z.B. um mehr Klarheit in meine Mail- oder Chatverläufe zu bringen – “das hier muss angepasst werden” oder “so sieht diese Seite für mich aus, wenn ich sie öffne”). Ich könnte jedesmal ausflippen, wenn jemand mit seinem Handy ein unscharfes Bild von seinem Screen macht und das dann als “Screenshot” mitschickt.
10. Was ist das verrückteste, was dir dir je im LAB passiert ist?
Ich würde sagen, dass war sogar noch bevor es das CityLAB überhaupt gab! Aber auch 4-5 Jahre später finde ich es immer noch verrückt, dass ich ohne Twitter vielleicht nie meinen Weg in die Technologiestiftung gefunden hättet. Nachdem wir uns gegenseitig eine Weile auf Twitter gefolgt sind und zu ähnlichen Themen gepostet haben, hat Ben (der Leiter des CityLAB) mir irgendwann eine DM geschickt und mich in die Stiftung eingeladen, um über die Themen Open Data und Digitalisierung in der Stadt zu reden. Nach dem Gespräch habe ich mich direkt entschieden, mich auf eine offene Stelle in seinem Team zu bewerben und the rest, as they say, is history.
Viele Berliner Vereine, Initiativen und Non-Profit-Organisationen haben sich während der Pandemie neu aufgestellt und versucht, digitale Wege in der Organisation zu erproben.